ACACIA

Freimauerloge (AFAM)| Matrikel 889 | München

Durch seine Auferstehung vertreibt er [der Phönix] die Dunkelheit durch das wahre Licht. – Unser Leitspruch mag auf den ersten Blick antiquiert wirken – für uns ist er ein Motiv, das an Aktualität nicht zu überbieten ist. Durch Selbsterkenntnis führt uns ein Licht zu moderner Weltoffenheit, die sich in Humanität und Freiheit des eigenen Geistes äußert und in unserer Loge eine starke Gemeinschaft geformt hat.

Wir Freimaurer sind Lichtsucher. Auf Würde, Freiheit und Selbstbestimmung des Menschen ausgerichtete Traditionen sind seit Gründung der ersten Großloge in England im Jahre 1717 aktiv gelebte Elemente des weltumspannenden Freimaurerbundes.

Dieses wertvolle humanistische Erbe zu bewahren und es angesichts wachsender Herausforderungen der Gegenwart in Denken und Handeln auf die Zukunft auszurichten, ist wichtiger Inhalt freimaurerischer Arbeit der Loge ACACIA.

Daher möchten wir Sie hier gerne auf eine Reise zu unseren Werten und Idealen einladen.

Entscheiden Sie danach selbst, ob Freimaurerei bei Ihnen den Wunsch auslöst, uns näher kennen lernen zu wollen.

Wer wir sind

Der Schwerpunkt unserer freimaurerischen Arbeit wird symbolisch im Abzeichen unserer Loge, dem Bijou abgebildet. Es zeigt einen sich zum Licht erhebenden Phönix, der im Schnabel einen Akazienzweig, und in der linken Klaue Zirkel und Maßstab hält. Unter dem Phönix befindet sich hinter zwei aufrechtstehenden Säulen ein Schutthaufen.

Auf symbolischer Ebene beinhaltet unser Bijou komplexe freimaurerische Deutungsmöglichkeiten, die sich im Laufe der gemeinsamen Arbeit erschließen. Auf profaner Ebene spielt die Szenerie auf die Wiedererrichtung der Freimaurerei in Deutschland nach der „dunklen Zeit“ an. Im Dritten Reich mussten die Brüder unserer Vorgängerloge im Verborgenen arbeiten, um staatlichen Repressionen, Verfolgung und Tod zu entgehen. In der neugegründeten Bundesrepublik suchten Logen wie die ACACIA eine neue und zeitgemäße Definition der Freimaurerei, die sich den Herausforderungen der modernen Welt stellte und zugleich ihre Wurzeln pflegte.

So ist unsere Loge seit ihrer Gründung im Jahre 1964 mit der Matrikel Nr. 889 eine Tochterloge der Großloge der humanitären Großloge der Alten Freien und angenommenen Maurer von Deutschland (A.F.u.A.M.v.D.).

Wir stehen zwar in der Tradition des Männerbundes, sehen darin allerdings keinen Widerspruch zur Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Zum Zeichen engster Verbundenheit und Vertrautheit untereinander nennen sich Freimaurer Brüder.

Aktuell arbeiten 40 geistig und menschlich aufgeschlossene Brüder unterschiedlicher weltanschaulicher, religiöser und politischer Überzeugungen in der Loge. Sie kommen aus sehr unterschiedlichen gesellschaftlichen und beruflichen Bereichen. Viele nehmen sogar längere Fahrtwege in Kauf, um an unseren regelmäßigen Zusammenkünften teilzunehmen. Männer mit oftmals kontroversen Ideen – die sich im Auftrag des freimaurerischen Grundgesetzes, der Alten Pflichten des Jahres 1723, in brüderlicher Eintracht verbinden.

Für eine Mitgliedschaft ist daher der Respekt vor dem Anderssein bzw. -denken eine grundlegende Voraussetzung. Uns Freimaurer verbindet ein hohes Ziel: Erkenntnisse zu erlangen und mit Wertvorstellungen zu arbeiten, die das eigene tägliche Handeln leiten und die Welt verständlicher machen. Unsere Dialoge fußen auf Menschlichkeit, Toleranz und Friedensliebe.

Freimaurer bekennen sich zu einem höheren Wesen, das für die einen Gott, für andere das Wirken eines universellen Prinzips bedeutet – wir nennen es traditionell Großer Baumeister aller Welten.

Woran und wie wir arbeiten

Wir arbeiten an uns selbst – jeder an seinem eigenen „Rauen Stein“ – und damit an unserer Umwelt, der ganzen Welt. Unsere Werkzeuge sind Symbole, mit deren Hilfe wir Bereiche unseres Selbst betrachten und bearbeiten können, die dem reinen Intellekt und dem Gefühl so nicht zugänglich sind.

Freimaurer bedienen sich der aus Ritualen mittelalterlicher Bauhütten entstandenen Symbolik. Mit diesen Symbolen arbeiten sie im Rahmen der Tempelarbeit, einer Art interaktivem Laien-Schaustück in der Tradition antiker Mysterienspiele. Etwas moderner beschreiben wir es als ein performatives Wechselgespräch.

Manche Brüder sehen unsere Symbolik ganz pragmatisch; andere finden metaphysische, philosophische oder künstlerische Ansätze. Jeder sucht für sich, aber auch in Gemeinschaft sein eigenes Geheimnis. Wir sind überzeugt, dass jeder, der sein Licht in sich findet, von selbst die so wichtigen Qualitäten ethischen Zusammenlebens entwickelt, ohne sie extra einüben zu müssen.

Unserer Gemeinschaft liegt sehr daran, diese Stimmungen jeden Einzelnen in seiner ganz persönlichen Art und Weise empfinden und erleben zu lassen. Hier beginnt die Freiheit des Geistes. Und die Arbeit des Einzelnen an sich selbst und seiner Gemeinschaft, an die er sein Leben lang gebunden ist.

Aus Empfindungen entstehen auch Themen zu Vorträgen. Wir unterstützen, dass jeder Bruder sich mit eigenen Vorträgen über Philosophie, Esoterik, Symbolik, Kunst und Zeitgeschehen am aktiven Logenleben beteiligt.

Wir erwarten die regelmäßige Teilnahme am Logenleben und dem brüderlichen Dialog. Wir treffen uns im Schnitt einmal jede Woche. Im Juli und August ruht die Arbeit. Ohne regelmäßige Arbeit gibt keinen Fortschritt am Werkstück, dem eigenen Selbst.

Durch Arbeit mit unterschiedlichen Auffassungen innerhalb der Vorträge mit anschließender Diskussion entfalten sich in jedem Einzelnen offenere Anschauungen zum jeweiligen Thema. Wir wünschen uns in unseren Vorträgen und Diskussionen ausdrücklich konträre Meinungen. Dies fördert die Entwicklung weltoffener Anschauungen und der individuellen Persönlichkeit. Was wir jedoch traditionell nicht zulassen ist Streit über Politik und Religion.

Die dank unserer Art des Dialogs erreichten tieferen Einsichten in Regeln, Zusammenhänge und Aufgaben, also die Rolle des Einzelnen in Bezug auf sich selbst, seine Umwelt und die Schöpfung wirken in zwei Richtungen: Zum Bedenken nach Innen und auf das eigene Verhalten nach außen. Wir wünschen uns, dass die so gewonnenen Einsichten und damit verbundenen Werte damit schließlich auch aktiv gelebt werden. Darauf kommt es letztlich an.

Wer zu uns passt

Freimaurerei ist keine beliebige Freizeitbeschäftigung. Zu schnell verfliegt die Faszination des Neuen und Ungewohnten. Zu unbedeutend ist das vermeintlich einflussreiche Netzwerk der Bruderschaft.

Für uns ist Freimaurerei ein Bund ungleicher Gleichgesinnter für das ganze Leben.

Wir bieten aktiv niemanden unsere Mitgliedschaft an. Aber wir öffnen unsere Türen an Gästeabenden für Interessierte, die wir in der Freimaurerei Suchende nennen.

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage, wenn Sie mehr über uns erfahren wollen.

Für gewöhnlich besucht ein Suchender für ein Jahr regelmäßig unsere etwa monatlichen Gästeabende. Wir halten das für wichtig, um sich gegenseitig besser kennen zu lernen.

In den Gesprächen mit Logenbrüdern und anderen Suchenden erhalten Sie tiefere Einblicke in unsere Loge und unsere weltweite Bruderschaft.

Bitte beantworten Sie unsere Orientierungs-Fragen für sich. Sie bilden unser Grundgerüst für eine harmonische Zusammenarbeit:

  • Habe ich meinen Alltag im Griff und will ich mich innerhalb einer Gemeinschaft mit Regeln und Verantwortung den tieferen Fragen des Lebens widmen?
  • Teile ich die Werte Freiheit, Brüderlichkeit, Gleichheit, Toleranz und Humanität?
  • Will ich zuhören und andere Meinungen, Glaubensauffassungen und Sichtweisen ertragen und offen diskutieren?
  • Unterstützt mein enges privates Umfeld mein Ziel, Freimaurer zu sein?
  • Bin ich bereit, mich aktiv am Logenleben zu beteiligen und kann ich regelmäßig Zeit für Vorträge und gemeinsame Unternehmungen investieren?
  • Werde ich, gleich was auf mich zukommt und welche Einflüsse auf mich einwirken, schweigen können, wenn ein Bruder oder die Bruderschaft dies einfordert?
  • Bin ich in der Lage und willens, eine monatliche Belastung von etwa 70 Euro zu tragen?
  • Respektiere ich Recht und Gesetz der Bundesrepublik Deutschland?
  • Und vor allem: Glaube ich, schon alles über mich zu wissen oder bin ich bereit, mich auf eine Reise zu mir selbst und damit auch zu meinem Mitmenschen und dem Transzendenten einzulassen?